Diese Wanderschleife verbindet Ulflingen im Woltz-Tal mit dem Our-Tal und führt dabei durch das Naturschutzgebiet Conzefenn und das Touristendorf Weiswampach mit seinem Vergnügungssee. Der Wanderweg durch das Our-Tal verläuft an zwei Zuflüssen entlang: dem Reibaach beim Abstieg zur Our und dem Hengeschterbaach beim Aufstieg zur Hochebene. Die Our-Landschaft überrascht mit einem offenen Talgrund, der immer schmaler wird. Entdecken Sie eines der letzten wildwüchsigen Täler Luxemburgs!
(Naturschutzgebiet Cornelysmillen Foto: Robert Wagener)
12 km
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max. 531 m
min. 429 m
265 m
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Zugänglichkeit | ||||
Stil : Wandern Öffentlichkeit : SportlerBackpackerErfahrene Wanderer Thema : Erbe |
Geschichtlich und von der Entwicklung her ist das Dorf Ulflingen eng mit der Pfarrei Basbellain verknüpft. 1628 war Ulflingen ein kleiner Weiler mit 46 Einwohnern. Als das Franziskanerkloster zum Wallfahrtsort wurde, stieg die Bevölkerung erstmals an: auf 290 Einwohner im Jahr 1787. Der Bau der Eisenbahnstrecke trug danach entscheidend zu der stolzen demografischen Entwicklung von Ulflingen bei.
Nachdem Sie Ulflingen verlassen haben, führt der Pfad die alte Eisenbahnstrecke nach Sankt Vith entlang und dann ein Wegstück auch an den Feuchtgebieten der Woltz vorbei. Das Natura-2000-Gebiet ZSC LU1038 „Cornelysmillen“ steht unter europäischem Naturschutz. Es hat eine Fläche von 291 ha und erstreckt sich über das erweiterte Tal der ehemaligen Fischteiche der Cornelysmillen sowie über die benachbarten Täler, die dem Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle) als Verbreitungsgebiet dienen.
Ein wenig weiter erwarten Sie die Zwillingsdörfer Basbellain und Hautbellain in einer sanften Bodensenke, die sich von den Höhenkämmen der Umgebung absetzt. Der Name Bellain stammt angeblich von Belsonancum, seinerseits abgeleitet von dem Namen des großen keltischen Sonnengottes Bel oder Belenos, der in weiten Teilen Galliens verehrt wurde.
Der Weiler Gödingen (frz. „Goedange“) existiert seit dem Jahr 893. Er hing von der Abtei Prüm ab und bestand aus 3 Bauernhöfen sowie einer Mühle am Bach. Die Kapelle des Weilers stammt aus dem Jahr 1868. Sie wurde zu einem Zeitpunkt erbaut, als die Bevölkerungsdichte auf dem Land ihren höchsten Stand erreichte. Nach einem verheerenden Brand wurde sie 1970 komplett restauriert. Der Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Ulflingen und Sankt Vith sowie des Bahnhofs von Wilwerdingen hat diesen Weiler aus seiner geografischen Abgeschiedenheit geholt. Inzwischen sind einige neue Häuser oberhalb der alten Mühle hinzugekommen, womit die Einwohnerzahl im Jahr 2010 auf 50 stieg.
1870 kam die Idee auf, eine Eisenbahnverbindung von Aachen über Sankt Vith – und nicht mehr über Spa – bis zur Eisenbahnstrecke Ulflingen-Gouvy zu bauen. Auf dieser neuen Strecke sollte das luxemburgische Eisenerz nach Preußen und im Gegenzug Koks nach Luxemburg transportiert werden. Zur Ausführung kam dieser Streckenbau aber erst im Frühjahr 1887, worauf die Arbeiten bis Oktober 1889 dauerten. Die schwierigsten Abschnitte waren der 790 m lange Tunnel bei Wilwerdingen und der beidseitig mit Mauern befestigte Graben. An der Haltestelle von Gödingen wird das Ausmaß der Projektarbeiten deutlich.
Bei der ersten Durchquerung des Ösling-Plateaus führt der Weg durch ein Naturschutzgebiet, und zwar durch das halbtorfige „Conzefenn“, einem Vorläufer des weitflächigen Hohen Venns in Ostbelgien. Dieses Naturschutzgebiet ist insbesondere deshalb landesweit bekannt, weil hier Echte Arnika (Arnica montana) wächst.
Der Campingplatz „Klackepëtz“ liegt an einer ruhigen Stelle in der Freizeit- und Ferienanlage nahe Weiswampach auf einem 65 ha großen kommunalen Gelände. Dieser Campingplatz der Kategorie I wurde an 2 Kunstseen mit einer Fläche von je 6 ha angelegt und umfasst 272 Standplätze von 100 m². Auf dem unteren See an der großen Wiese bieten sich mehrere Wassersportarten an, wie Schwimmen, Rudern und Surfen. Der obere See ist Anglern vorbehalten. Tretboote können vor Ort gemietet werden.
Hinter diesen Feuchtgebieten gelangt man zu dem Dorf Weiswampach. Es liegt auf einem Felsvorsprung zwischen feuchten Mahdwiesen am Wemperbaach sowie den Anbau- und Weideflächen der umliegenden Plateaus. Der Ort entstand durch lineare, verstreute Ansiedlung an der Nationalstraße 7, die dem Verlauf eines alten Wegs („Rennpad“) zwischen Diekirch und Stavelot folgt.