Auf diesem Rundweg können Sie Maurice Genevoix und seinen Kameraden während der ersten Monate des Ersten Weltkriegs folgen.
Als junger, 24-jähriger Offizier bricht er am 25. August 1914 vom Bahnhof Châlons-en-Champagne mit den Verstärkungen für das 106. Infanterieregiment auf.
Sie wussten nicht, wohin sie der Zug bringen würde … Gewalt und der Schrecken der Schlachten, aber auch Freundschaft und Brüderlichkeit unter Gefährten.
Am 25. April 1915 wird er nach einer schweren Verwundung entlassen.
Er sollte in seinem Hauptwerk „Ceux de 14“ ein lebendiges Zeugnis des Kriegsgeschehens liefern.
336 km
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max. 391 m
min. 84 m
3367 m
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Stil : Entdeckung Öffentlichkeit : FamilieSchule Thema : Kulturell |
25. August 1914: Der Sous-Lieutenant Maurice Genevoix ist Teil einer Abteilung, die ausrückt, um das 106. Infanterieregiment zu verstärken, das in der Grenzschlacht seit dem deutschen Einmarsch in Belgien im August 1914 schwere Verluste erlitten hat. Diese Abteilung begibt sich zum Bahnhof, von wo sie in Richtung Charny-sur-Meuse transportiert wird. Dies stellt den Beginn der von Maurice Genevoix in Ceux de 14 (Die von 14) geschilderten Kriegshandlungen und Märsche dar, die wir mit diesem Rundweg nachzeichnen möchten … „Der Marschbefehl hat wie ein Donner eingeschlagen: Hastig in die Stadt geeilt in der Sorge, etwas zu vergessen (…) Ich war in der Kantine, als der Befehl mich überraschte. Ich sprang auf, überquerte den Hof, und schon stand ich, steif wie ein Zaunpfahl, vor zwei Reihen blauer Mäntel und roter Hosen.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
Nacht vom 25. auf den 26. August 1914 : Maurice Genevoix und die aus Hâlons-en-Champagne gekommene Abteilung des 106. Infanterieregiments kommen um ein Uhr morgens am Bahnhof Charny-sur-Meuse an. Sie setzen sich sofort in Marsch. „Wir fahren noch fünf oder sechs Kilometer weiter bis nach Charny. Es ist ein Uhr morgens. In einem allgemeinen Tumult, gegenüber den ihren üblen Atem ausstoßenden Waggons, nehmen die Abteilungen Aufstellung. Dann marschieren wir los, langsam, schwerfällig.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
27. August 1914 um 10 Uhr morgens: Maurice Genevoix und seine Abteilung erreichen ihr Regiment, das 106. Infanterieregiment. Es ist heiß und alle Abteilungen ruhen sich längs der Hauptstraße des Dorfes aus. Die Neuankömmlinge werden zugeteilt. Der Sous-Lieutenant Genevoix wird der von Capitaine Bord (im Buch Capitaine „Rive“ genannt) kommandierten 7. Kompanie zugeteilt. Dort lernt er den Sous-Lieutenant Porchon kennen. Das 106. Infanterieregiment hält den Süden des Waldes von Septsarges bis zum 3. September und hat den Auftrag, die deutschen Truppen am Durchmarsch zu hindern. Hier erlebt Maurice Genevoix bei mehreren Bombardements seine Feuertaufe. „Mein Regiment kommt an! Wir Reservisten laufen so schnell wir können zur von ihm eingenommenen Straße. Es herrscht ein Heidenlärm …“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
3. September: Montfaucon ist der Startpunkt des Rückzugs des 106. Infanterieregiments. Maurice Genevoix und Ceux de 14 bilden die Nachhut des Regiments und erleben den Beginn des Bombardements von Montfaucon. Die Illusion, die deutschen Truppen an der Maas aufzuhalten, ist zerstört. Da der Feind sich anschickt, nach der Durchquerung Belgiens die französische Armee auf der linken Flanke zu umgehen, befiehlt Général Joffre den Rückzug aller im Norden Frankreichs stationierten Truppen zur Argonne. Die Festung Verdun diente als Drehscheibe für diese Truppenbewegung und ist vom Rückzug nicht betroffen. Dieser betrifft allerdings sehr wohl die Zivilbevölkerung, die zu großen Teilen vor den herannahenden Deutschen flieht. „Eine Detonation in der Ferne, deren Klang ich kenne: schwere deutsche Artillerie. An der Art des Pfeiftons erkenne ich, dass das Geschoss direkt auf uns zukommt. Ich blicke auf Montfaucon und sehe neben der Kirche Flammen und Qualm emporschießen.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
3. September, Ende des Tages: Der Rückzug geht weiter. Maurice Genevoix, krank, konsultiert den Aide-Major „Le Labousse“, die Konsultation findet unter dem Portal der Kirche statt, zusammen mit den anderen Kranken, darunter einem Epileptiker, der gerade einen Anfall erleidet. Der Arzt „verteilt weiße Pulver, Tabletten, Opium-Pillen, pinselt Jod-Tinktur auf nackte Oberkörper, schneidet mit einem Skalpell mit Blut oder Eiter gefüllte Blasen auf.“ Maurice Genevoix kommt so in den Genuss einiger Stunden erholsamen Schlafes im Heu.
4. September 1914 : Das 106. Infanterieregiment marschiert durch das Dorf. Maurice Genevoix sieht die Wagen des Stabes, beschlagnahmte Omnibusse (zur Verpflegung der Soldaten), Förster und Gendarmen. Zum ersten Mal fragt er sich: „Ist das eine Flucht?“ Er hat den Eindruck, in Richtung Bar-le-Duc zu marschieren. Das Gerücht dieses Tages ist beunruhigend: „Wir gehen nach Paris, um die Ordnung aufrechtzuerhalten.“
Freitag, 4. September 1914 : Das 106. Infanterieregiment setzt seinen Rückzug in Richtung Süden fort und macht eine lange Rast am Ausgang des Dorfes, auf der Straße von Nubécourt. Maurice Genevoix und Ceux de 14 nehmen ihre Mahlzeit in einer Wiese ein, einige Soldaten baden sogar in der Aire, um bei drückender Hitze etwas Abkühlung zu finden. „Wir machten unsere große Rast am Ausgang von Fleury-sur-Aire. Dutzende Männer kamen mit riesigen Stücken Käse.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
Freitag, 4. September 1914, nach der Rast in Fleury nehmen Maurice Genevoix und Ceux de 14 ihr Abendessen im Dorf ein, wo sie auch die Nacht verbringen. Er berichtet, „einen unbekannten verdorbenen Krätzer“ getrunken zu haben, „der im Mund einen Tintengeschmack hinterlässt“. Anschließend schläft er mit seinen Männern im Heu in einer Scheune. Weitere Sehenswürdigkeit im Dorf: Grabmal von Raymond Poincaré (1860-1934), dem französischen Staatspräsidenten während des Ersten Weltkriegs.
5. September 1914 : Mit dem 106. Infanterieregiment marschiert Maurice Genevoix während des Rückzugs durch das Dorf. Er bemerkt dort „die schöne große Kirche“. 7. September 1914 bezieht das 106. Infanterieregiment in der Schlacht, die am Vortag begonnen hat, in der Nähe des Dorfes Stellung. “Ab drei Uhr bombardiert schwere deutsche Artillerie Rembercourt. Um fünf Uhr fängt die Kirche Feuer. Das Rot des Brandes wird umso glühender, je mehr die Dämmerung hereinbricht. (…) Meine Augen sind stundenlang auf diesen Brand geheftet, mit stockendem und schmerzendem Herzen.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
Die Kämpfe von Vaux-Marie beginnen am 6. September und endeten am 11. September. Sie fanden im Kontext der Marne-Schlacht statt, an der äußersten rechten Flanke, und hatten zum Ziel, den deutschen Vormarsch zu stoppen. Maurice Genevoix und Ceux de 14 nehmen zusammen mit dem 29. Jägerbataillon an den Kämpfen an der ehemaligen Maas-Bahnlinie teil. Nacht vom 9. auf den 10. September: Sie müssen sich dort eines heftigen Angriffs erwehren, bei dem Maurice Genevoix beinahe getötet worden wäre. Am Ende der Schlacht ist die deutsche Armee auf Kosten schwerer Verluste zurückgeschlagen und abgewehrt. Maurice Genevoix hat von seinen 70 Männern nur noch 21. Dieser entscheidende Sieg bringt den deutschen Einkreisungsversuch Verduns zum stoppen. Nach einigen Ruhetagen geht es an die Verfolgung des Feindes. Das Schlachtfeld: „… Schwarze Silhouetten tauchten auf dem Kamm des Hügels ganz in der Nähe auf, kaum sichtbar vor einem Himmel ohne Helligkeit. Sie waren kaum mehr 30 Meter entfernt, als ich die Spitzen der Helme erkannte. Da befahl ich, aus Leibeskräften schreiend, Dauerfeuer.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
12. und 13. September 1914 : Nach den besonders blutigen Kämpfen von Vaux-Marie wird das 106. Infanterieregiment zur Erholung in Seigneulles einquartiert. Maurice Genevoix und seine Abteilung beziehen in einer Scheune Quartier. Erst als sie eine offizielle Bekanntmachung lesen, die am Dorfplatz angeschlagen ist, erfahren sie vom Sieg an der Marne auf der gesamten Länge des Frontabschnitts. Er wird sich des Sinns des Rückzugs bewusst, der in den Tagen vor der Schlacht stattgefunden hatte. Nun beginnt die Verfolgung. „Doch schon ab der ersten Zeile fällt mir ein Wort ins Auge, versetzt mir einen zuckenden Stich ins Herz. Ich sehe nur dieses Wort; es gibt nur dieses Wort in mir; meine grenzenlose Fantasie macht aus ihm sofort etwas Wundervolles, Riesiges, Übermenschliches: ,Sieg!‘ “ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
Sonntag,13 .September 1914 : Das 106. Infanterieregiment durchquert zusammen mit dem VI. Armeecorps das Dorf, das von den während der Schlacht erfolgten Bombardements zerstört wurde: „Der Eingang des Dorfes, das kaum größer als ein Weiler ist, war mit Fahrzeugen, Karren und großen Heurechen verrammelt, die man zur Seite geschafft hatte. Schweigend ziehen wir an den eingestürzten Bruchbuden vorbei. Nichts als Maurerreste, schiefe Kamine, die bei der Verwüstung der Heime stehen blieben.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
14. September 1914 : Das 106. Infanterieregiment durchquert Souilly; das Dorf ist menschenleer, die Einwohner sind vor dem deutschen Vormarsch geflohen. „Stumme Häuser, die jedoch von den Geschossen nicht zerstört wurden: Melancholie des Verlassens, fast ebenso ergreifend wie die Verzweiflung der Ruinen.“ Die Verfolgung geht weiter: Sivry-la-Perche, Thierville, Bras-sur-Meuse und Vacherauville werden schnell durchquert; sie endet in Louvemont.
17. September 1914: Die Ankunft und die Einquartierung von Maurice Genevoix und Ceux de 14 in Louvemont markiert das Ende der Verfolgung. Die deutschen Truppen haben sich geordnet zurückgezogen. Die Front stabilisiert sich und erstarrt. Zu diesem Zeitpunkt ist sich keines der beiden Lager dessen bewusst. Maurice Genevoix und Ceux de 14 halten eine sehr unbequeme da schlammige Position am Ausgang des Dorfes, am Rand des Waldes Les Caures. Ihr Aufenthalt in Louvemont dauert bis zum 20. September 1914. Das Dorf ist eines von 9 im Jahr 1916 während der Schlacht von Verdun zerstörten Dörfer. „Wir mussten an jedem Abend den Vorposten am Rand des Waldes Les Caures beziehen und ich verbrachte zwei schreckliche Tage des Leidens und der Entmutigung, zwei Tage, deren Erinnerung mir eine Waffe gegen die kommenden Prüfungen sein soll.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
20. September: Die Front beginnt zu erstarren und die Stellungen der Kriegführenden werden unbeweglich. Strategische Orte sollten zu tragischen Symbolen dieses Stellungskrieges werden. Das 106. Infanterieregiment wird zu den Hauts de Meuse geschickt, um die deutschen Truppen daran zu hindern, Verdun vom Süden her zu umgehen. Beim Verlassen von Louvemont durchqueren Maurice Genevoix und Ceux de 14 das Dorf Fleury: „Heute hat das Regiment eine leichte Etappe durch Douaumont, Fleury, Eix zurückgelegt, durch eine (…) und waldreiche Region, in der die Forts ihre von Gras überwucherten Erdwälle zur Schau stellen und ihre zerschmetterten Kuppeln erkennen lassen.“ Das Dorf ist eines von 9 im Jahr 1916 zerstörten Dörfern. Das Mahnmal von Verdun, das die Erinnerung an diese Schlacht wach hält, befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde.
21. September 1914 : Maurice Genevoix und sein Regiment setzen den Marsch zu den Hauts de Meuse fort, Haudiomont ist eines von zahlreichen bei Einbruch der Dunkelheit durchquerten Dörfer, die alle voll mit Soldaten sind. Der Tornister lastet schwer auf den Schultern. Der Vormarsch führt über Straßen, der Konvoi des 106. Infanterieregiments umfasst Männer, Pferde und Pferdewagen.
Maurice Genevoix und Ceux de 14 beziehen von Mitte Oktober bis Mitte Dezember 1914 Quartier in Mont-sous-les-Côtes. Während dieser Zeit pendeln sie zwischen der Kreuzung von Calonne (als Reserve), die sie erreichen, indem sie den Wald durchqueren, und Les Eparges, in Feindkontakt, sowie ihrem Ruhelager in Mont. Die Front ist nahe (ungefähr 5 km) und die zahlreichen in Richtung des Schützengrabens ziehenden Soldaten-Konvois sowie die Wagen mit Verwundeten, die zur Sanitätsstation in Mouilly unterwegs sind, sind eine ständige Erinnerung daran. „Der Aufbruch? ... Elend und Unglück! (…) Der Moment ist gekommen, die grobe Marschkleidung überzuwerfen, die Ausrüstung aufzunehmen und in die Nacht hinauszuziehen.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
Ende September 1914 : Maurice Genevoix und Ceux de 14 beziehen in Mouilly Quartier. Das Dorf hat den Vorteil, sehr nahe an der strategischen Kreuzung von Calonne zu liegen, doch es befindet sich in Reichweite der deutschen Artillerie, was das 106. Infanterieregiment dazu veranlasst, die Position zu wechseln, um sein Ruhequartier zu beziehen. Es ist auch der Standort der Sanitätsstation, das heißt der Sanitätsabteilung, die für die Erstversorgung der Verwundeten zuständig ist, die aus dem Schützengraben von Calonne oder vor dessen Evakuierung aus Les Eparges kommen. „Langsam schleppen sich immer neue Verwundete mit Müh und Not ins Dorf. Die Sanitätsposten in den Scheunen stapeln Verbandszeug und Tampons aus blutiger Watte (…) durch die offenen Tore dringen plötzliche Schreie.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)
Beschreibung des Systems der Einquartierung: Die Gemeinden Mont-sous-les-Côtes (Mont Villers), Mouilly, Rupt-en-Woëvre, Sommedieue, Belrupt-en-Verdunois und Dieue-sur-Meuse sind Teil einer Einquartierungs-Phase zwischen Ende September 1914 und April 1915. Während dieser Phase zwingen die festgefahrene Frontlinie und die schweren Kämpfe das französische Heeresleitung dazu, ein von Maurice Genevoix beschriebenes Rotationssystem einzuführen, das wie folgt funktionierte: 3 Tage Erholung in einem der genannten Dörfer; 3 Tage hinter den Linien an der Kreuzung von Calonne und 3 Tage an vorderster Front in Les Eparges. Während der Einquartierung beschreibt der Autor eine andere Seite des Krieges, die der Erholung und des Kontakts mit der Welt des Hinterlandes. Dieses System erlaubt es den Männern, durchzuhalten – angesichts eines Konflikts, der sich in die Länge zu ziehen beginnt. Rupt-en-Woëvre: „Wir gehen in das von ruhenden Truppen überfüllte Rupt, um zu versuchen, für unsere müden Kameraden einen Platz zu erobern.“ Maurice Genevoix beschreibt das Dorf als einen Ort der Erholung und wohnt dort der Weihnachtsmesse 1914 bei, bei der er ein Gebet spricht: „Gnade für uns, den Zwangsarbeitern des Krieges, die wir das alles nicht wollten, für uns, die wir Männer waren und daran zweifeln, es je wieder zu werden.“ Dieses Dorf ist eine der Etappen des von den Soldaten praktizierten Durchwechselns, der Autor erwähnt insbesondere die Einquartierung „bei Mutter Bourdier“.
Maurice Genevoix kam im Februar und April 1915 mehrmals nach Verdun. Es handelt sich um genehmigte Fronturlaube für einen Tag, die er dank seines Offiziersrangs erhielt. Denn Fahrten innerhalb der von der Armee kontrollierten Zone waren streng reglementiert. In dieser Phase existiert das System mehrtägiger Fronturlaube noch nicht, da man von einer kurzen Dauer des Krieges ausging. Während dieser Aufenthalte begibt sich Maurice Genevoix insbesondere in die Rue Mazel, zum Friseur und zum Fotografen Léon, genannt „Monsieur Anselme“ (in „Ceux de 14“, Editions Flammarion). Er isst in einem Restaurant, das ein Adlermotiv ziert, und nutzt die Zeit zu Spaziergängen am Maas-Ufer, wo er die Spiegelung der Häuser im Wasser betrachtet. Er beschreibt eine intakte Stadt, die noch nicht von den Zerstörungen des Jahres 1916 getroffen ist.
Maurice Genevoix und Ceux de 14 werden von Anfang Februar bis zum 11. April 1915 zur Erholung in Belrupt einquartiert. Wie in den Dörfern zuvor ruhen sie sich dort aus, nach einer Phase als Reserve an der Kreuzung von Calonne und den Kämpfen in Les Eparges. Hier werden sie gegen Typhus geimpft, von hier brechen sie auf, um nach dem obligaten Zwischenstopp an der Kreuzung von Calonne am bedeutenden und sehr blutigen Angriff vom 17. Februar 1915 in Les Eparges teilzunehmen.
Die Kreuzung von Calonne ist Schauplatz bedeutender Ereignisse. Das 106. Infanterieregiment erreicht sie am 22. September 1914, Maurice Genevoix entgeht bei einem Feuergefecht, das am 24. September 1914 ganz in der Nähe stattfand, nur knapp dem Tod. Eine Kugel schlägt auf einen Knopf und seine Gürtelschnalle! An diesem Tag versuchen die Deutschen, sich dieses Teils der Hauts de Meuse zu bemächtigen, vergeblich. Die lange Kolonne französischer Verwundeter, die Maurice Genevoix beschreibt, zeigt, dass dieser Erfolg teuer erkauft war. Bis April 1915 passiert das Regiment oft die Kreuzung. Die Männer sind hier als Reserve postiert, zwischen der Front bei Les Eparges und den Erholungs-Dörfern des Maas-Tals. Sie sind hier in geschützten und mit Rundhölzern abgedeckten Schützengräben untergebracht. 25. April 1915: Maurice Genevoix wird in der Nähe der Kreuzung schwer verletzt, als das 106. Infanterieregiment versucht, den Vormarsch der Deutschen aufzuhalten, denen es gelungen war, die erste französische Linie zu durchbrechen. Auf ihn warten 7 Monate der Pflege. Aus dem Militärdienst entlassen, schreibt Maurice Genevoix Ceux de 14. Abgesehen von seinem Zeugnis der Kriegserfahrung formuliert er seinen Wunsch, dass die Frontsoldaten der ersten Kriegsmonate nicht in Vergessenheit geraten. „Runter mit euch! Es gibt eine Schneise! Sie sehen uns! Zu spät: Ich sinke auf die trockne, harte Erde, etwas ist in meinen Arm eingeschlagen. (…) Mein Arm, den ich gerade betrachte, zuckt unter dem Einschlag einer zweiten Kugel zusammen (…) und vor meinen Augen fliegt unter dem Einschlag einer dritten Kugel ein Stofffetzen davon.“ (Auszug aus dem Werk „Ceux de 14“ von Maurice Genevoix, Editions Flammarion)