Der Architekt Paul Jaspar, einer der Lütticher Meister des Jugendstils, entwarf das Eckhaus zur Rue Sébastien Laruelle ursprünglich für den Zahnarzt Oury. Er greift dabei eine ganze Reihe von Merkmalen der traditionellen maasländischen Architektur wieder auf und interpretiert sie auf seine Weise: Backsteine im Wechsel mit Kalksteinbändern, steinerne Fensterkreuze, Butzenfenster, ein vorkragendes Kranzgesims auf Holzstützen, falsches Fachwerk auf dem Erker… Darin integriert er einige symbolistische, für den Jugendstil typische Attribute – das Flachdach und die blattförmigen Gitter vor den Kellerfenstern sind Beispiele dafür. In den Sturz über dem Haupteingang ist ein von dem Bildhauer Berchmans gestaltetes Gesicht mit gequältem Ausdruck eingelassen. Eine Anspielung auf die Stimmung der Patienten beim Zahnarztbesuch? Wer sich die Mühe macht, die Holzstrukturen am Kopf des Erkers genauer in Augenschein zu nehmen, wird dort von weiteren Gesichtern überrascht.