Das Datum in römischen Zahlen verrät uns, dass das Gebäude Mitte der 1920er Jahre nach Plänen des Architekten Verlinden errichtet wurde. Die Elemente aus behauenem Stein erinnern noch sehr deutlich an den Jugendstil, obwohl dieser zu der Zeit eigentlich schon unmodern geworden war. Die Feststellung verwundert umso mehr, als die katholische Kirche dem „Art nouveau“ eher ablehnend gegenüberstand. Auf der Fassade entdeckt der aufmerksame Betrachter zahlreiche, sehr natürlich dargestellte Pflanzendekore: Kränze aus Rosen, Lorbeerblätter, Efeugirlanden und mehr. Auch einige strukturierende Elemente, wie Blausteinsockel und Bogenformen, verweisen auf das Jugendstilerbe. Logischerweise werden diese Motive hier mit katholischen Symbolen in Verbindung gebracht: Bischofsstab und Mitra, Bibel, Kreuz, Leitspruch „Non recuso laborem“ („Ich verweigere die Mühe nicht“). Das Wappen ist dasjenige des Bischofs von Lüttich zur Bauzeit, Martin-Hubert Rutten.