Stadtrundfahrt in Kingersheim und Wittenheim

Anfang der 1970er Jahre schenkten die Etablissements Rapp der Stadt Kingersheim einen Hangar, der von den Gemeindearbeitern abgebaut und anschließend wieder aufgebaut wurde. Er wurde zu einem würdigen Festsaal, der nun dem örtlichen Vereinsleben und großen kommunalen Höhepunkten wie der Weihnachtsfeier für Senioren, dem Bürgertag usw. gewidmet ist.

Dieses Viertel wurde nach dem Bauunternehmer benannt, der es ab 1955 errichtete. Es zeichnet sich durch seine Reihenhäuser aus.

Centre de Rencontre, d'Echange et d'Animation (Zentrum für Begegnung, Austausch und Animation). Das ursprüngliche Gebäude war die 1897 erbaute Mairie-Ecole (Rathaus-Schule). Im Jahr 1956 wurde das Gebäude der Postverwaltung übergeben, die es bis zum Bau der neuen Post neben dem Rathaus nutzte. Ab den 1970er Jahren wurde das Gelände den "Freizeitaktivitäten am Donnerstag" gewidmet. 1992 übernahm das Créa nach einer hübschen Renovierung die Leitung. Das hundertjährige Gebäude mit klassischen Linien wird geschickt von einer modernen Welle überragt, die sich perfekt in die Stadtlandschaft einfügt. Dieser Komplex bietet Freizeit- und Aktivitätsangebote für Erwachsene und Kinder. Seine Kultursaison ist eine der vollsten: Momix-Festival, Live-Shows, Konzerte, Animationen, Ausstellungen, Straßentheater...

Im Jahr 2002 befasste sich die Stadtverwaltung von Kingersheim mit der Zukunft des Bauernhofs Schurch, dem einzigen Gebäude, das den 30-jährigen Krieg überstanden hatte und dem der Abriss drohte. Sie beschloss, dort das Haus der Bürgerschaft anzusiedeln: Abriss des Bauernhofs und Neuansiedlung am selben Ort. Heute ist dieses Projekt ein echter architektonischer Erfolg! Das Gebäude sieht toll aus, das Kulturerbe wurde erhalten und Kingersheim bewahrt so sein "dörfliches" Aussehen.

Das Bauernhaus, das 1995 von der Stadt Kingersheim restauriert wurde, um die heutige Musikschule aufzunehmen, wurde "Nussbaumer" genannt und trug die Jahreszahl "1664" auf der Tür. Es scheint jedoch, dass er älter ist und aus der elsässischen Renaissance stammen könnte und während des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde. Größere Veränderungen wurden im 18. Jahrhundert an ihr vorgenommen. Im Jahr 1863 war der Mülheimer Charles Mieg der Besitzer. Und erst 1937 ließ sich die Familie Nussbaumer dort nieder. Die Sanierung wurde 1996 abgeschlossen, wobei das Gebäude in seinem ursprünglichen Geist erhalten werden sollte: der untere Teil aus Quaderstein mit seinen gebogenen Stürzen und der obere Teil aus Fachwerk mit seinen zwei Paar schrägen Pfosten und einem Andreaskreuz in der Brüstungsplatte des zentralen Doppelfensters.

Zwischen 1196 und 1202 schenkt der Bischof von Straßburg den Augustinerinnen von Schoenensteinbach die Pfarrkirche von Wittenheim und die Kapelle von Kingersheim. Ende des 12. Jahrhunderts erhält die Kapelle eine Reliquie ihres Schutzheiligen und wird zu einem viel besuchten Wallfahrtsort. Im Jahr 1829 wurde die Kapelle des Heiligen Adelphe zur Pfarrkirche von Kingersheim. Die Kirche St. Adelphe wurde zwischen 1859 und 1861 nach den Plänen des Architekten Jean-Baptiste Schacre erbaut, um die alte Kapelle zu ersetzen. Sie ist mit einem Uhrwerk ausgestattet, von dem es im Elsass nur zwei Exemplare gibt. In ihrem Inneren verbirgt sich ein wahrer Schatz, eine denkmalgeschützte Jungfrau mit Kind, die 1515 vom Kloster Schoenensteinbach in Auftrag gegeben wurde. Die Statue wurde im Musée du Louvre ausgestellt. Die künstliche Grotte vor der Kirche wurde 1919 errichtet. Die Einwohner der Gemeinde hatten geschworen, sie während des Krieges von 1914-1918 zu errichten, wenn ihr Dorf verschont bliebe.

Die erste Kirche Sainte Marie wurde 1770 ersetzt. Die Nachfolgekirche wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Der Glockenturm stürzte am 4. Februar 1945 um 9:30 Uhr ein. Am 19. Mai 1957 wurde der Grundstein für das neue Gebäude gelegt, das nach den Plänen der Architekten Baur und Muller aus Beton errichtet wurde. Seine Architektur nähert sich der "Perret-Linie" an, der Glockenturm ist vom Schiff losgelöst. Alle Kunstwerke des alten Gebäudes (darunter eine Statue des Heiligen Erasmus, eine Beweinung Christi aus dem 16. Jahrhundert und Gemälde von Bulfer aus dem 18. Jahrhundert) haben ihren Platz im neuen Gebäude eingenommen. Sie wurde am 18. Juni 1959 im Rahmen der "Feierlichkeiten der Erneuerung" geweiht.

Die Bergarbeitersiedlung Fernand-Anna, die sich zwischen Wittenheim und Kingersheim befindet, wurde zwischen 1908 und 1930 in Pavillonbauweise errichtet. Der Bau wurde unter deutscher Herrschaft begonnen und nach 1918 von den staatlichen Kalibergwerken im Elsass, einem verstaatlichten französischen Unternehmen, fortgesetzt. Die Siedlung umfasste insgesamt 585 Wohnungen; sie bestand aus 13 Typen von Arbeiterhäusern, 4 Typen von Angestelltenhäusern und 5 Typen von Ingenieurhäusern. Der Bau dieser Häuser ging mit der Errichtung von Einrichtungen einher: ein Ledigenheim (1920 zerstört), Schulen (1928) ein sozialmedizinisches Zentrum ( 1930), die sogenannte Kapellenkirche ( 1937) und ein Veranstaltungssaal (zerstört).