St.-Mart-Pavillon oder Gichtbrunnen

Der von Italien und dem Orient inspirierte Pavillon Saint-Mart ist ein ehemaliges Beinbad, das 1912 erbaut wurde, um die Aktivitäten des Kurorts wieder anzukurbeln.
Um die Aktivitäten des Kurortes wieder anzukurbeln, beauftragte Auguste Rouzaud, Besitzer der Schokoladenfabrik "À la Marquise de Sévigné", 1912 den Architekten Louis Jarrier (1862-1982) mit dem Wiederaufbau des Gebäudes, dessen Quelle seit 1880 genutzt wurde. Zunächst wurde die Quelle als Getränk eingenommen, später entdeckte man ihre wohltuende Wirkung für Beinbäder. Auf einem beengten Grundstück am Ufer der Tiretaine schuf Jarrier ein asymmetrisches Gebäude, das von der Antike und Byzanz inspiriert war: Rundbögen, Kuppel, Klaustren und Kanalziegel im römischen Stil.

Der monumentale Eingang wird durch einen Bogen mit Knüppelreihe betont, dessen Gewölbe mit einem Mosaik verziert ist. Das Schild, die Wappen von Saint-Mart und der Springbrunnen sind aus Briare-Emaille gefertigt, während der Hintergrund aus Feinsteinzeug besteht. Der Schriftzug "gegründet im Augustus-Jahrhundert" könnte auf die antike Vergangenheit des Kurorts und die Nähe zu den römischen Thermen hinweisen, doch handelt es sich hierbei um einen humoristischen Zug. In Wirklichkeit wird damit auf Auguste Rouzaud Bezug genommen.

Im Inneren, unter der Kuppel, wird die Trinkhalle unter einer Glasglocke in Szene gesetzt. Den elf Behandlungskabinen mit Badewannen ist ein kleiner Ruheraum vorangestellt. Im Duschraum, dessen Wände mit einem Fliesendekor mit Seerosenmotiv verkleidet sind, ist das gesamte Sprühsystem erhalten geblieben. Alle anderen Wände sind mit weißen Fliesen im Metropolitan-Stil verkleidet. Die Einrichtung wurde 1912 eingeweiht. Der Pavillon wurde 1948 in die Liste der historischen Denkmäler aufgenommen. Er wird 1980 endgültig für die Pflege geschlossen. Die Quelle wird für die externen Behandlungen in das Thermalbad und für die internen Behandlungen in die Trinkhalle geleitet.