Atelier Bernardin

Die Bernardin, Kunstschmiede, haben in Clermont-Ferrand und der Auvergne bedeutende Kunstschmiedearbeiten geschaffen, von denen viele als historische Denkmäler geschützt sind.
Der Eisenschmied Jean-Baptiste Bernardin (1856-1951), genannt Bernardin der Ältere, ist der Autor der Dekoration seines Atelierhauses, das seit 1981 als historisches Denkmal eingestuft ist. Das Haus wurde 1890 für den Bildhauer Jean-Baptiste Gourgouillon erbaut und später von der Familie Bernardin erworben. Die Jugendstil-Schmiedearbeiten an den Balkonen, Erkern und dem Firmenschild zeigen die Virtuosität des Künstlers mit einer bemerkenswerten Arbeit mit Laub, Blumen, Weinranken und peitschenartigen Linien. Bernardin der Ältere erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde Mitglied der Jury der "Meilleurs Ouvriers de France" (Besten Handwerker Frankreichs). In Clermont-Ferrand schuf er die Türen der Präfektur, das Bargoin-Museum und die Eisenarbeiten an der ehemaligen Caisse d'Épargne, dem heutigen Verwaltungsgericht, im Cours Sablon. Jean-Baptiste Bernardin wurde auf dem Friedhof Cimetière des Carmes beigesetzt.

Jean-Baptiste war der erste einer berühmten Dynastie von Kunstschmieden. Auguste (1880-1962) hatte eine weitere Werkstatt, die seit 2006 als historisches Monument eingetragen ist, in der Avenue Pasteur 53 in Clermont-Ferrand mit einem spektakulären Jugendstilportal. Georges (1894-1974) war 1962 der beste Arbeiter Frankreichs und erhielt im selben Jahr eine Goldmedaille im Salon des Artistes français. Ihm sind u. a. die Gitter des Postamts Saint-Éloy, der Philosophischen Fakultät in der Avenue Carnot und des ehemaligen Sanatoriums Sabourin, das heute die École Nationale Supérieure d'Architecture in Clermont-Ferrand ist, zu verdanken. Das Atelier von Georges Bernardin befand sich nacheinander in der Rue Eugène-Gilbert 24, dann hier und in der nahegelegenen Rue Bonnabaud.