Dieses 1995 erbaute Holzhaus ist ein Beispiel dafür, wie lykische Wohnbauten ausgesehen haben könnten. Der gängigen Forschungsinterpretation zufolge stellen die für Lykien charakteristischen, in den Fels geschlagenen Hausgräber eine umgesetzte hölzerne Wohnarchitektur dar. Die einzelnen Elemente bilden demnach Bauteile von hölzernen Wohn- und Nutzgebäuden, von denen aber keines erhalten ist und ausgegraben werden konnte.
In jahrelanger Forschungsarbeit wurden diese konstruktiven Elemente auf ihre Zweckmäßigkeit und ihre tatsächliche Eignung im Holzbau untersucht. Daraufhin wurden die theoretischen Überlegungen im Rahmen experimenteller Archäologie zunächst in kleinformatigen Modellen und danach in drei Bauten realer Größe umgesetzt, deren tragende Teile ursprünglich ohne moderne Hilfsmittel wie Schrauben, Nägel oder Leim zusammengefügt wurden.
Dieses Gebäude hat eine Fläche von 6,50 x 4,20 m und eine Höhe von 4,80 m. Es besteht aus einem quadratischen Raum und einer offenen Vorhalle im Süden. Da Holzbauten bei den hier herrschenden extremen Witterungsverhältnissen allerdings auf ständige intensive Pflege angewiesen sind, wurden mehrere Elemente dieser Gebäude im Lauf der Zeit baufällig und daher durch moderne Materialien ersetzt.