Am Ufer der Sambre folgen zwei Stadtviertel dicht auf einander, die beide eine wichtige Rolle in der Geschichte und dem kulturellen Erbe Namurs spielen.
Flussaufwärts liegt das Viertel des Bischofssitzes, in dem sich die Kathedrale Saint-Aubain mit der 73 Meter hohen Kuppel, das bischöfliche Palais und das 1656 gegründete Seminar Notre-Dame-de-Namur befindet.
Flussabwärts befindet sich auf der anderen Seite der Bischofsbrücke („Pont de l’Evêché“) das Viertel der Bierbrauer. Es zeugt von der wechselvollen Geschichte Namurs im 18. Jahrhundert. Die Brauer profitierten von der Nähe zum Fluss und damit zum Wasser, daher siedelten sich sehr viele Mitglieder dieses Berufsstands hier an. Das Viertel war bekannt und durch die vielen Künstler und Handwerker auch sehr lebendig. Es gab hier einst bis zu 18 Brauereien, aber auch einige Mühlen und eine Kornhalle, deren Erzeugnisse ebenfalls für die Bierherstellung benötigt wurden.
Im 19. Jahrhundert leiteten die Kanalisierung der Sambre und die Einrichtung eines Leinpfades zum Schleppen der Schiffe den Niedergang ein. Die Brauereien schlossen eine nach der anderen. Dadurch bereits verarmt bereitete eine Cholera-Epidemie im Jahr 1866 den Bewohnern des Viertels noch weitere Schwierigkeiten.
In den 1970er Jahren setzte eine Art Wiedergeburt statt. Die Stadt investierte in das Viertel, die Gebäude wurden nach und nach renoviert.
Die hübschen Fassaden entdeckt man am besten auf einem Spaziergang über die Kais am Ufer oder einer Ausflugsfahrt an Bord der Namourette, einem kleinen Boot im Retro-Stil, welches in den Sommermonaten auf der Sambre und der Maas hin- und herfährt.