Simenon hat die Anlegung des Platzes miterlebt. Zuerst hieß er Place de Bavière und diente den Jugendbanden zweier rivalisierender Pfarren als Kampfplatz. Er bildete die Grenze zwischen Saint-Pholien und Saint-Nicolas. Das ausgeprägte Kirchturmdenken geht auf die Ansiedlung zweier alter Handwerksgilden zurück: der Gerber von Saint- Pholien und der Weber von Saint-Nicolas. An jedem zweiten Sonntag konnte der junge Georges hier seinen Vater Désiré bei den Übungen der Bürgerwehr Les soldats du dimanche [die Sonntagssoldaten] beobachten. Der Vater des Schriftstellers ahnte damals nichts von dem überschwänglichen Empfang, den die Lütticher Bevölkerung seinem Sohn bei dessen Rückkehr im Mai 1952 auf genau diesem Platz bereiten würde.