Im Jahr 1739 erhielten die Einwohner von Dison die Genehmigung zur Errichtung einer Kapelle auf dem heutigen Place du Sablon. Diese weihten sie dem Heiligen Fiacrius, dem Schutzpatron der Gärtner. Im 19. Jahrhundert erlebte die Siedlung Dison dank ihrer Steinbrüche, der Hutmacher und Schuhfabrikanten, der Pfefferkuchen und der Textilherstellung einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Angesichts dieser Entwicklung musste der Sakralbau den Gegebenheiten angepasst werden. Im Jahre 1803, unter Napoleons Herrschaft, wurde die Kapelle zur Filialkirche erhoben; 1808 baute man sie aus. Dreißig Jahre später erwog man zunächst eine weitere Vergrößerung, ehe man 1852 beschloss, am heutigen Standort eine neue Kirche zu errichten. Jean-Charles Delsaux, Architekt der Lütticher Kathedrale St. Paul und des Provinzpalasts, zeichnete ein Gebäude aus Hauwerk und Backsteinen im neumittelalterlichen Stil, mit romanischen Rundbögen in gotischer Höhe. Das Langhaus misst 55,40 m; das Querschiff ist 25,50 m breit. Hauptschiff, Querschiff und Chor erreichen eine Höhe von 22 Metern, während der Hauptturm 46,70 m in den Himmel ragt. Der Bischof von Lüttich, Monseigneur de Montpellier, weihte die Kirche am 21. Juni 1858.