Entwurf: Eugène Melen, 1863Herstellung: Ateliers V. Charpentier, Dolhain, 1948Herkunft: Lavoir et Carbonisage de DolhainSammlung der Vervierser Museen: Nr. A132Ein mehrköpfiges biblisches Seeungeheuer verhalf dieser Textilmaschine zu ihrem kuriosen Namen: Leviathan. Genauso hieß auch das größte Schiff der damaligen Zeit. Auslöser für die Namensgebung war wohl die gedankliche Assoziation zwischen der außergewöhnlichen Länge des Schiffes und der Länge dieser Wollwaschstraße mit ihren aufeinanderfolgenden Bottichen. Sie wurde 1863 von dem Vervierser Maschinenbauer Eugène Melen entwickelt. In mehreren rechteckigen Bottichen wird die Wolle nacheinander verschiedenen Bädern unterzogen: Sie wird eingeweicht, in warmem Wasser mit alkalischen Zusätzen (Marseille-Seife und Natriumkarbonat) von Wollschweiß und Fett befreit, und schließlich gespült. Rührrechen bewegen die Wolle hin und her, um Verunreinigungen besser zu entfernen. Die ausgespülten Teilchen setzen sich zu einem perforierten doppelten Boden hin ab. Zwischen den Bottichen befinden sich jeweils Pressen, um Rückstände aufzuhalten. Die letzte Presse beseitigt eine größtmögliche Menge an Spülwasser vor dem Trocknen, um Energie einzusparen.