Das Haus Closset ist nach seinem Eigentümer benannt, der es 1924 in ein Mehrfamilienhaus umwandelte. Im 18. Jahrhundert waren hier die Textilwerkstätten von Paul von dem Bruch untergebracht,dessen Tochter einen Sohn der Stolberger Familie Peltzer, aus Deutschland, ehelichte. Die Firma Peltzer et Fils, die sich im 19. Jahrhundert am anderen Weserufer niederlässt, beschäftigt an verschiedenen Standorten insgesamt 40.000 Personen. Zusammen mit der Firma Iwan Simonis trägt sie zum Weltruf der Vervierser Textilindustrie maßgeblich bei.Die Architektur des Gebäudes ist repräsentativ für die Bauweise der Proto-Industrialisierung. Das Gebäude stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, also aus einer Zeit kurz vor der industriellen Revolution.Es ist in die Höhe und nicht in die Breite gebaut. Wir finden darin Werkstattbereiche auf mehreren Ebenen, erhellt durch Reihen völlig einheitlich gehaltener, bogenförmiger Fensteröffnungen mit Kalksteinumrandungen und Schlusssteinen. Die Fensterbänke gehen in Kalksteinbänder über, welche die mit zahlreichen Mauerankern versehene Backsteinwand unterbrechen. Auch der Sockel besteht aus Kalkbruchstein, um dem Gebäude die nötige Stabilität zu verleihen.