Den Apfelweinwanderung

Das von Wäldern bedeckte Pays d’Othe ist auch eine Region der Obstgärten, in denen Cidre hergestellt wird, der sich jedoch von dem der Bretagne oder der Normandie unterscheidet.

Man gelangt auf den GRP du Cidre in der Gemeinde Villeneuve-au-Chemin. Ein erstaunliches, auf einer Anhöhe errichtetes Gebäude überragt das Dorf: die Kapelle Saint-Joseph-des-Anges, auf deren Turm eine beeindruckende Marienstatue thront. Ein nicht weniger überraschender Sakralbau lässt sich auch im nächsten Dorf, Vosnon, erkunden: Die ganz aus Holz erbaute kleine Kirche entführt den Besucher in nordische oder slawische Breiten. Tapetenwechsel garantiert. Holz und Wald bestimmen in dieser für die Champagne und Bourgogne einzigartigen Region überall das Bild. Die Erde ist hier mit Silexen übersäht. Zahlreiche Obstgärten wurden angelegt, die den Rohstoff für einen säuerlichen und fruchtigen Cidre liefern, der aus vielen unterschiedlichen, manchmal alten Apfelsorten gewonnen wird. In Eaux-Puiseaux hat ein Erzeuger sogar ein seiner Leidenschaft gewidmetes Museum eröffnet, in dem es natürlich Pressen, Mühlen und Destillen zu besichtigen gibt. Ein „Pressen nach alter Art“ findet hier jedes Jahr im September statt. Man darf Eaux-Puiseaux nicht verlassen, ohne die Schwelle der Kirche überschritten zu haben, die über prächtige zeitgenössische Glasfenster verfügt, die das Thema der Erschaffung der Welt aufgreifen und von einem Glasermeister aus Troyes geschaffen wurden und die alten Scheiben ersetzten, die ein Sturm im Jahr 1999 hinwegfegte.Nun muss man einige Forste durchqueren, ehe man nach Maraye-en-Othe gelangt, wo in einer Scheune ein Museum für bäuerliche Geschichte eingerichtet wurde. Auf dem dazugehörigen Bauernhof kann man sich auch mit Cidre, Apfelsaft, Ratafia und anderen Getränken eindecken; gleiches ist auch in Saint-Mards-en-Othe, dem nächsten Zwischenstopp. Der Name der Gemeinde bleibt mit dem einer berühmten Widerstandsgruppe verbunden, denn das Pays d’Othe barg viele Mitglieder der Résistance. Zu Ehren ihrer Opfer wurde ein Mahnmal errichtet. Der Weg, der nach Nogent-en-Othe führt, ist ebenfalls von der Erinnerung an diese verborgenen Kämpfer geprägt. Die Kirche dieses kleinen Dorfes ist mit vollkommen restaurierten Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert geschmückt. Wiederum geht es durch ein großes Waldstück, das den Rundgang durch dieses bezaubernde Pays d’Othe beschließt, in dem die „Longères“, längliche und mit Friesen verzierte Bauernhäuser aus Backstein, manchmal Lust machen, seinen Rucksack abzustellen.